Thüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Ein weiteres Rechtsgutachten hat in der Erfurter Theater-Affäre viele Vorwürfe entkräftet. Dem Gutachten der Kanzlei Pricewaterhousecoopers zufolge hat Intendant Guy Montavon zwar Pflichten verletzt. Nichts davon wiege aber so schwer, dass es für eine außerordentliche Kündigung reicht. So habe er bei der Vergabe von Aufträgen den Werkausschuss nicht einbezogen und seine Informationspflicht im Bezug auf Missbrauchsvorwürfe verletzt. Kritik üben die Juristen daran, dass das Theater von den Einnahmen der Domstufenfestspiele lebt. Das berge ein hohes Risiko.

Nach einem Kabeldiebstahl am Bahnhof Mühlhausen rollen die Züge seit Mittwochnachmittag wieder. Das teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn MDR THÜRINGEN mit. Wegen der gestohlenen Kabel fielen die Züge RE1 zwischen Göttingen und Glauchau, der RE2 zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Erfurt, sowie die RB 52 zwischen Leinefelde und Erfurt zeitweise aus. Stattdessen wurden Busse eingesetzt. In der Nacht zu Mittwoch hatten Unbekannte Kabel der Leit- und Sicherungstechnik gestohlen. Diese verbinden unter anderem Stellwerke mit Bahnsignalen. Wie ein Sprecher der Bundespolizei MDR THÜRINGEN sagte, konnte ein 69 Jahre alter Tatverdächtiger gestellt werden. Er habe sich unter einer Plane versteckt, hieß es. Der Mann hatte unter anderem einen Bolzenschneider bei sich, in seinem Fahrzeug fanden die Polizisten Kabelstränge. Diese enthielten allerdings nicht das bei Dieben begehrte Kupfer, wie der Sprecher weiter sagte. Die Polizei hatte die Wohnung des Mannes in Mühlhausen durchsucht. Dabei wurden allerdings keine Beweise für den Kabeldiebstahl in Mühlhausen oder andere Diebstähle gefunden. Von Seiten der Bundespolizei sei der Tatort am Bahnhof wieder freigegeben, so der Sprecher.

Waldbesitzer aus Ostthüringen haben sich bei einem Treffen in Gräfenwarth im Saale-Orla-Kreis für die Bildung von Forstbetriebsgemeinschaften ausgesprochen. Damit könnten Kosten gespart werden, hieß es von der Forstbetriebsgemeinschaft (FGB) Dürrbachgrund. Als Beispiele wurde die Beseitigung von Käferholz oder auch die Wiederaufforstung genannt. In Ostthüringen gibt es 110.000 private Waldbesitzer, die durchschnittliche Waldfläche liegt bei 0,7 Hektar. Die Kleinstbesitzer können in der Regel die Kosten für schwere Forstmaschinen nicht stemmen. Rund 30 Waldbesitzer und Förster diskutierten am Mittwoch bei einer Exkursion im Wald über Probleme bei der Wiederaufforstung. Dabei ging es unter anderem um den Verbiss durch Wild oder die jahrzehntelange Pflege der Bäume. Bei der Exkursion sind auch ein sogenanntes Pflanzrohr und ein Erdbohrer vorgeführt worden. Damit können kleine Bäumchen schneller gepflanzt werden. Zudem kritisierten die Waldbesitzer die vielen Regularien.

In Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis ist der Startschuss für die Wieder-Ansiedlung des Fisch-Otters gefallen. Das Gemeinschafts-Projekt von Umweltministerium, Deutscher Umwelthilfe und Stadt ist Teil des Vorhabens "Deutschland wieder Otterland". In Eisenberg soll zunächst der Malzbach wieder renaturiert werden. Konkret gehe es darum, vorhandene Uferbefestigung zu beseitigen und Raum für mehr Wasser zu schaffen. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe drohen dem streng geschützten Otter viele Gefahren - allen voran der Tod im Straßenverkehr, weil er sich nicht mehr naturnah bewegen kann. Das soll nun geändert werden. In neun Modellregionen sollen Gewässerlandschaften wieder vernetzt werden, um den Ottern wieder mehr Lebensraum zu bieten, so die Umwelthilfe.

Die vorläufige Dienstenthebung von Nordhausens Oberbürgermeister Kai Buchmann ist unzulässig gewesen. Wie eine Sprecherin des Oberverwaltungsgerichts Weimar MDR THÜRINGEN sagte, darf Buchmann endgültig im Amt bleiben. Das OVG hat eine Beschwerde von Landrat Matthias Jendricke zurückgewiesen. Die hatte sich gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Meiningen gerichtet, wonach Buchmann ins Rathaus zurückkehren durfte. Buchmann schrieb auf Facebook, damit sei auch der dritte Versuch des Landrates gescheitert, ihn aus dem Amt zu entfernen. OB Buchmann war im März 2023 suspendiert worden. Ihm waren unter anderem Mobbing und nicht umgesetzte Stadtratsbeschlüsse vorgeworfen worden.

Die Thüringer Kommunen haben im vergangenen Jahr knapp 7,4 Milliarden Euro ausgegeben. Das waren 600 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Deutlich mehr wurde demnach für Sozialausgaben gezahlt und fürs Personal. Gleichzeitig hatten die Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Landkreise aber auch mehr Einnahmen. Die stiegen um zehn Prozent - auf fast 7,7 Milliarden Euro. Neben höheren Steuern gab es auch deutlich mehr Geld vom Land.

Auch in Thüringen ist am Mittwoch an das Ende von Krieg und Nationalsozialismus vor 79 Jahren erinnert. Zum Gedenken an die Opfer wurden unter anderem in Gera, Nordhausen und Mühlhausen Kränze niedergelegt. Auf der zentralen Gedenkfeier in Erfurt erinnerten Redner an Tote und Ermordete und würdigten die Verdienste der alliierten Truppen bei der Befreiung Deutschlands.

Ein sogenannter Autoposer muss seine riskanten Fahrmanöver in Gera teuer bezahlen. Wie die Polizei mitteilte, war der Fahrer den Beamten gestern Abend in einem Kreisverkehr beim Flugplatz aufgefallen. Dort ließ er seinen Wagen mit quietschenden Reifen und qualmendem Auspuff kreisen. Anschließend überholte er ein anderes Auto rechts und fuhr mit 95 km/h in die Stadt. Die Polizisten stoppten den Mann und stellten bei der Untersuchung auch noch Mängel am Fahrzeug fest. Führerschein und Auto musste der Raser abgeben. Außerdem droht ihm ein Bußgeld von etwa 600 Euro.